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Visite culturali

 

 

Erlebnis Kunsthistorisches Museum

 

 

 

 

© Reinhard Travnicek
© Reinhard Travnicek

Im Zuge der Errichtung der Ringstraße wurden auch das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum als Ausstellungsgebäude und Repräsentationsbauten des neu geplanten Kaiserforums von Gottfried Semper und Karl Hasenauer errichtet. Das Kunstmuseum konnte schließlich 1891 eröffnet werden. Es beherbergt die bedeutenden Sammlungen der Habsburger, die nun am Ende des 19. Jahrhunderts erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Das Museum folgt heute einem didaktisch durchdachten Konzept und bietet außer der weltberühmten Gemäldegalerie eine beachtliche Sammlung an ägyptischen und griechisch-römischen Artefakten sowie die einzigartige Kunstkammer. Sie ist als Versuch zu werten, die ehemaligen Studioli der frühneuzeitlichen Fürstenresidenzen zu neuem Leben zu erwecken. In kostbar dekorierten Räumen wurden den Gästen Preziosen und Kuriositäten, etwa herausragende Kunstwerke, aber auch seltene Naturgebilde oder technische Sensationen wie Automaten oder Spieluhren präsentiert. Unser Rundgang gilt vorwiegend der berühmten Gemäldegalerie der Habsburger, die auf die kunstliebenden Mäzene Rudolph II und Erzherzog Leopold Wilhelm zurückgeht.

Sowohl die hervorragende Sammlung italienischer Meister, insbesondere der Venezianischen Renaissance, als auch die exzellente Abteilung flämischer Maler machen das Kunsthistorische Museum zu einem der bedeutendsten Museen der Welt und lassen jeden Besuch zu einem unvergesslichen und bleibenden Erlebnis werden.

 

© Tizian, Nymphe und Schäfer. Mit freundlicher Genehmigung des KHM: www.khm.at
© Tizian, Nymphe und Schäfer. Mit freundlicher Genehmigung des KHM: www.khm.at

 Stationen des Rundgangs

 

Wir beginnen den Rundgang mit einer kurzen Einführung in die Geschichte des Museums und seiner bedeutenden Sammlungen. Einen ersten Höhepunkt bildet darauf die Saliera, das Salzfass Benevenuto Cellinis, das herausragende Werk der italienischen Goldschmiedekunst der Renaissance. Wir setzen dann den Rundgang in der Gemäldegalerie im ersten Stock fort. 

Die italienische Frührenaissance ist exemplarisch durch das Werk Andrea Mantegnas vertreten. Der Heilige Sebastian zeigt die bravouröse Anwendung jener Techniken, die die klassische Malkunst der Neuzeit begründen: die Perspektive und die plastische Modellierung des Körpers. Raphaels Madonna im Grünen kann als vollendetes Beispiel der Hochrenaissance gelten. Besonders bedeutend ist allerdings die Sammlung venezianischer Malerei des 16. Jahrhunderts. Das Museum besitzt herausragende Meisterwerke Giorgiones, Tizians, Veroneses und Tintorettos. Das weiche Kolorit („sfumato“) und das spezifische Licht, das die einzigartige atmosphärische Qualität in der Lagunenstadt einzufangen scheint, sind die typischen Merkmale venezianischer Malerei. Das Spätwerk Tizians (Nymphe und Schäfer) führt diese Auffassung zu einem unvergleichlichen künstlerischen Höhepunkt. Gebührenden Platz wird die Kunstrichtung des Manierismus erhalten; vor allem die außergewöhnlichen Werke Arcimboldos sorgen noch heute für Überraschungen.

Die Gegenreformation, welche den Habsburgern ein besonderes Anliegen war, wird für die Barockmalerei bestimmend. Am Beispiel Caravaggios (Rosenkranzmadonna) können wir die wichtigsten stilistischen und ideologischen Aspekte dieser Kunstrichtung studieren. Caravaggio bietet sich überdies als Bindeglied zur spanischen Malerei des Siglo de Oro an. Aufgrund der zahlreichen Verbindungen zwischen Wien und Madrid besitzt das Museum einige herausragende Werke von Velázquez, dessen Infantinnenportäts (Margherita Teresa) besondere Aufmerksamkeit verdienen.

 

© Pieter Bruegel, Jäger im Schnee - Mit freundlicher Genehmigung des KHM: www.khm.at
© Pieter Bruegel, Jäger im Schnee - Mit freundlicher Genehmigung des KHM: www.khm.at

Nicht minder bedeutend sind die Sammlungen der deutschen und flämischen Meister des 16. und 17. Jahrhunderts, denen wir uns nach einer kurzen Kaffeepause widmen wollen. Die deutsche Renaissance ist durch Dürer, Holbein und Lukas Cranach vertreten. Die Niederlande waren einst habsburgisch; jedoch führte die intolerante Religionspolitik des Hauses zur Teilung des ehemals burgundischen Erbes in den protestantischen Norden (Holland) und den katholischen Süden (Belgien). Die Malerschulen entwickelten sich hierauf in den beiden Ländern höchst unterschiedlich. Die herausragende Persönlichkeit des katholischen Südens ist zweifellos Peter Paul Rubens. Er verkörpert wie kaum ein anderer die Barockmalerei. Sein pathosgeladener üppiger Malstil trifft habsburgisches Kunst- und Repräsentationsbedürfnis in einzigartiger Weise. Das Museum besitzt aber auch berühmte Werke des holländischen Goldenen Zeitalters, von denen Rembrandt, Vermeer und Ruisdael en detail besprochen werden. Absoluter Höhepunkt ist schließlich die einzigartige, weltweit größte Sammlung von Werken Pieter Bruegels. Das bekannte Bild Die Jäger im Schnee gilt als das erste Winterbild in der Geschichte der Malerei überhaupt. Wir beenden den Rundgang im Museum, um den Gästen die Gelegenheit zu geben, noch mehr Zeit in den Kunstsammlungen zu verbringen und die Werke auf sich wirken zu lassen.

 

© Reinhard Travnicek
© Reinhard Travnicek

Praktische Hinweise

 

TREFFPUNKT: wir treffen uns vor dem Haupteingang des Kunsthisorischen Museums am Maria-Theresien-Platz.

DAUER DES RUNDGANGS: 2,5 Stunden.

EINTRITTSGEBÜHREN: Kunsthistorisches Museum. Die Tickets können vorab online gekauft werden, dies ist aber keine Bedingung: www.khm.at

LITERATURANGABEN:

E. H. Gombrich, Die Geschichte der Kunst, Berlin (Phaidon) 2016.

H. W. Janson, Kunstgeschichte, Köln (Dumont) 1988.

Im Shop des Museums finden sich zahlreiche Führer und Kunstbücher.

 

(Dieser Rundgang kann auch auf Spanisch, Französisch und Italienisch gebucht werden)